Liebe Leserin,
lieber Leser,
liebe Freunde des Friedens und der Freiheit,
seit Juni schweigen die beiden Mars Rover Spirit und Opportunity, nachdem ein gewaltiger Staubsturm über den Mars fegte und offensichtlich die wichtige Energieversorgung der Rover unterbrochen hat, in dem er allem Anschein nach die Solarpanels der beiden Weggefährten der Menschheit auf dem Mars mit einer weniger, aber vermutlich mehr als nur dicken Schicht an Staub belegt hat.
Man gab ihnen nur 90 Tage - aber sie überlebten 15 Jahre!
Bildquelle: NASA
Teilweise stiegen die TAU-Werte, als Maß der Sonnenabdeckung auf dem Mars auf über 10 am Tag an. Das wäre so als hätten wir auf der Erde dunkelste Nacht ohne jegliches Sonnenlicht - oder so etwas wie einen vulkanischen Winter. Damit verbunden dürfte ein Temperaturabfall auf unter -40 Grad Celsius verbunden gewesen sein, bei dem der Rover sich automatisch abschaltet um zu vermeiden dass durch die Bordheizung die Batterien total entleert werden und eine spätere Reaktivierung der Systeme scheitert.
Inzwischen sind nach mehr als 3 Monaten wieder Aufklarungstendenzen am Marshimmel zu erkennen und die TAU-Werte sollen sich inzwischen auf rund 1.5 abgesenkt haben. Dennoch ist der Versuch mit Spirit und Opportunity Kontakt aufzunehmen bislang gescheitert.
Eigentlich sind die beiden Rover seit mehr als 14 Jahren nur noch Schrott, weil die Garantie der Hersteller für die fehlerfreie Funktion der Rover mit Blick auf die damals schon bekannten brutalen Winter und mächtigen Stürme nach 90 Tagen bereits abgelaufen war. Dennoch haben die Rover aus 90 Tagen auf dem Mars inzwischen fast 15 Jahre gemacht und fernab der Erde großes geleistet.
Doch nun scheint es mit den beiden possierlichen Rovern auf dem Mars endgültig vorbei zu sein, welche vom Design an den Kinohelden "Nummer Fünf lebt" erinnern und vielleicht auch deshalb schon längst zu Sympathieträgern einer weltweiten Gemeinde an Weltraum Begeisterten Enthusiasten geworden ist.
Jahrelang haben die beiden nicht tot zu kriegenden Rover sich durch die Oberfläche des Mars gekämpft, schlimmster Kälte, stärksten Stürmen getrotzt, tiefste Krater erkundet, sich über Monate im Treibsand der Marsoberfläche festgefahren und vieles mehr.
Opportunity verlor seine Bugsteuerung auf der linken Seite, in 2017 seine linke Front. Die rechte Steuerung viel schon vor einigen Jahren aus. Dennoch hat er sich unverwüstlich weiter durch die Marsoberfläche gegraben und dabei immer wieder grandiose Bilder von Meteoriten auf der Marsoberfläche und anderen Boliden zur Erde gefunkt.
Inzwischen horchen die Nasa Ingenieure seit mehr als 3 Monaten ergebnislos in die tiefen Weiten des Alls in Richtung Mars und warten auf ein Lebenszeichen von einem oder auch beiden Rovern, einer Reaktivierung der Batterien und der Systeme, deren endgültiger Ausfall für immer mit zunehmender Dauer des Schweigens der beiden Helden wahrscheinlicher wird.
Die einizge Hoffnung, die man scheinbar jetzt noch hat ist, das Red Devil Stürme, wie sie früher schon mal von den Rovern aufgezeichnet wurden die Solarpanels quasi über Nacht wieder freilegen und blank putzen. Sollte dies nicht in der Zeit von November bis zum Frühjahr irdischer Zeit, also in einer Phase von Winden, welche die Atmosphäre auf dem Mars aufklaren lassen, gelingen, dann dürfte dies das Ende für die beiden Rover bedeuten. Denn die Solarpanels der beiden Marsbewohner müssen ebenso wieder freilegt werden und dann so hoffentlich auch die in die Jahre gekommene Energieversorgung und Bordelektronik zum Leben erwecken. Ob die Reaktivierung der ramponierten und in die Jahre gekommen Kämpfer an der Front gelingt erscheint erstmals seit mehr als 14 Jahren auf dem Mars ernsthaft in Frage gestellt. Ein erneutes Erwachen der derzeit toten Marsrover würde dabei schon einem Wunder gleichen...
Das die Hoffnung für eine erneute Wiederbelebung der Rover auf dem Mars mit jedem Tag schwindet ist schon daran zu erkennen, dass dieser Tage nicht unweit von Los Angeles inzwischen zahlreiche Wissenschaftler und Weltraumexperten darüber diskutieren, wo der kommende Landeplatz einer neuen Marsmission iin Form eines neuen Mars-Rovers, die im Jahre 2020 vollzogen werden soll, auszusehen hat.
Hoffentlich wird ein neuer Rover dann über mehr als nur jene 256 MB Flash Speicher in seinem Rechner verfügen, welche bei Opportunity schon kurz nach seiner Landung auf dem Mars für immer den Dienst quittierten.
Sollten Opportunity und Spirit, die sich eigentlich bereits nach 45 Tagen hätten melden müssen, sich nicht mehr melden, dann war es das wohl mit der Mission to Mars der beiden Rover, die länger überlebten als man dachte und die der Menschheit viele neue Einblicke in die Oberfläche und die Atmosphäre des Mars geliefert haben - auch wenn die Menschheit wohl am Ende niemals den Mars zu einem erdähnlichen Planeten wird formen können, weil dieser, wie die Erforschung der Atmosphäre inzwischen gezeigt hat, seine komplette Atmosphäre in der Zukunft verlieren wird.
Der Traum der Menschheit den Mars damit eines Tages besiedeln zu können ist damit in weite Ferne gerückt - und vielleicht sogar für immer gestorben.
Die Schuld der beiden Rover ist dies jedoch bestimmt nicht. Und sollten sie sich nicht mehr melden, dann mögen sie ihre ewige Ruhe für alle Zeit auf dem Mars finden und als Denkmäler der Menschheit Zeugnis für die nachfolgenden Generationen ablegen, wie eine Spezies von der Erde versuchte das All zu erobern...
Dank an die Nasa, Danke an alle die in all den Jahren so tolle Arbeit geleistet haben und uns so großartige Einblicke in die früher so fremde Welt des Nachbarplaneten der Erde geliefert haben.
Solche Entwicklungen hätte ich mir zu Lebzeiten in meiner Jugend als kleiner Bub niemals vorstellen können.
Das war großartig, was die Rover und die Menschen drum herum da all die Jahre geleistet haben. Oder noch besser - es war geradezu sensationell.
Aloah.
RIP Spirit und Opportunity.
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