...signalisieren normalerweise das Ende einer langjährigen Hausse. Wenn Börsengänge blind gezeichnet werden und hoch profitabel am ersten Handelstag, sofern man Aktien zugeteilt bekommen hat, am Markt veräussert werden können, dann ist dies in untrügliches Zeichen für den nahenden Kummulationspunkt in einer Aktienhausse.
Für die jüngeren Leser wird dies eine gänzlich neue Erfahrung sein, die älteren Semester haben sowas als Twens schon miterlebt - bis der Markt schliesslich kippte. Am Ende der Hausse konnte man im Jahre 2000 so ziemlich alles blind zeichnen und darauf setzen, am ersten Handelstag mit sattem Gewinn zu verkaufen. Diese Phase scheint mit Blick auf die jüngsten Börsengänge von vollkommen überteuerten Unternehmen wie Voltabox oder Varta erneut anzubrechen oder bereits ihren Höhepunkt zu erreichen.
Das Problem dabei ist, dass diese Phase aus Aktien zeichnen und mit Gewinn am ersten Handelstag verkaufen nur solange gut geht, wie das Dumb Money braucht um zu realisieren, dass es über den Tisch gezogen wird. Da Dummheit niemals ausstirbt und die Erkenntnis vermutlich beim Dumb money erst nach einer ganzen Serie von Verlusten reifen wird, von IPO´s die Finger zu lassen, wird es wohl noch den ein oder anderen Börsengang geben, der versuchen wird am Markt Kapital einzusammeln.
Eins muss aber allen klar sein - die IPO-Zeichnungsgewinnphase - im Aktienmarktzyklus ist in aller Regel am Ende eines langjährigen Bullenmarktes nur zu beobachten. Sie sollte Anlass zur Sorge sein und dazu führen sich auf turbulente Zeiten vorzubereiten. Denn sobald die Käufer sich verausgabt haben, wird das Käufergerüst wegbrechen und entsprechende Kurseinbrüche die Folge sein.
Eine Aktie wie Varta wäre erst bei einem KUV von 1 oder kleiner interessant. Die Bewertung des Unternehmens trägt dem Risikoprofil nicht Rechnung. Von einem Value Investment kann ebenso wenig die Rede sein. Dennoch soll es genug Narren geben, die bereit sind überteuerte Aktien zu kaufen. Für die Eigentümer der Aktienpakete hat sich das IPO schon gelohnt. Denn man erzielt entsprechende Gewinne auf Seiten der Risikokapitalgeber. Mit ein wenig Glück könnte es noch mehr werden. Aber das ist reine Spekulation und hat mit Investieren in zukunftsträchtige Technologien nichts mehr zu tun. Es gibt bestimmt bessere und ausichtsreichere Investements an der Börse. Gleichwohl ist eine Varta - oder andere Sachwerte immer noch besser, als seine Ersparnisse in Luftnummern wie Bitcoin oder anderen Kryptoblödsinn zu versenken oder gar in Derivaten sich in Luft auflösen zu lassen...
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