Mittwoch, 10. Januar 2018

Spark Therapeutics nach dem FDA Entscheid...

Die Aktie von Spark Therapeutics sollte eigentlich am 12. Januar die Entscheidung über die Marktzulassung ihrer Gentherapie des Medikamentes Luxturna für die gentechnische Behandlung von RPE65 Genmutationen mitgeteilt bekommen. Tatsächlich wurde die Mitteilung und Entscheidung kurz vor Weihnachten von der FDA lanciert. Die gentechnische Therapie bei vererbten Netzhauterkrankungen mit Defekt des RPE65 Gens stellt einen vielversprechenden Therapieansatz dar. Gleichwohl muss die aktuelle Marktkapitalisierung von Sparktherapeutics erstmal verdient werden. Zudem stehen  rund 600 gentechnische neue Therapien im gesamten Sektor der Biotechindustrie in den Startlöchern. Gentherapie, dass steht für mich ausser Frage wird immer mehr Einzug in die Klinik und in die Behandlung von bislang als unheilbar geltenden Erkankungen haben. In der Augenheilkunde werden vermutlich so manche als bislang unheilbar geltende seltene Erkrankungen wie die Farbenblindheit, die Choroideremie, aber auch die kongenitale Lebersche Optikusatrophie (LHO), bei der auf Grund eine Gendefektes in den Mitochondiren der Netzhautzellen der Sehnverv  bei den zumeist sehr jungen Menschen zu Grunde geht und diese bislang unrettbar erblinden. Hier ist Spartherapeutics sicherlich nicht erste Wahl, was die Chancen einer suffizienten Therapie der LHO angeht. Ein französisches Biotechunternehmen scheint mir da doch etwas aussichtsreicher zu sein, da deren Gentherapie rund 70 Prozent aller LHO Patienten abdeckt. Die nächsten Jahre wird es wohl eine Vielzahl weiterer Marktzulassungen bei gentechnischen Therapieoptionen geben, die das therapeutische Regime in weiten Teilen der Medizin vermutlich ergänzen und auch verändern werden. Die teuerste Gentherapie kostet derzeit für einen Behandlungsuyklus rund 1 Million Euro und wird für einen angeborenen Fettstoffwechselgendefekt verwendet und hatte in all den Jahren bislang auch nur einen Patienten, der aus Deutschland kam und an der Charité in Berlin behandelt wurde. 

Gentherapeutische Ansätze werden aber vielen Menschen in absehbarer Zukunft - sprich in einigen Jahren vermutlich das Leben erleichtern und vielleicht auch retten. Ein Segen wäre es für all jene die unter schwer verlaufenden Erbkrankheiten leiden. Genial wäre es natürlich auch wenn es gelänge eines Tages wie beim Salamander abgetrennte Gliedmaßen wieder neu wachsen zu lassen, egal ob Arme oder Beine, oder andere Organe. Doch das ist alles derzeit nur Science Fiction und daher noch in weiter Ferne. Aber wer weiss, Haie können verlorene Zähne neu wachsen lassen. Gelingt dies eines Tages auch beim Menschen, dann wird das gesamte Gebiet der Implantologie wohl überflüssig werden. Problematisch könnte es dann für jene werden, die bereits Implantate bekommen haben, da deren Matrix im Knochen vermutlich dermassen zerstört wurde, dass ein natürliches Replacement durch einen nachwachsenden Zahn nicht mehr in Frage kommt. 

Auch für taube Menschen, die z.B. wegen einer Chemotherapie ihr Gehör verloren haben, wäre es klasse, wenn in nicht allzuferne Zukunft Gentherapien zur Verfügung stehen würden, die eine Regeneration eines zerstörten Innenohrs und seiner sensiblen Strukturen ermöglichen. Hier müsste der Staatsapparat wesentlich mehr Förderung betreiben - insbesondere in der Grundlagenforschung, was leider Gottes in Deutschland viel zu wenig der Fall ist, weil dieses Land lieber unsinnige Entwicklungen alimentiert, als die Zukunft zu finanzieren. Bemerkenswert ist um auf Spark Therapeutics zurück zu kommen, dass da Unternehmen bereits vor der positiven FDA Entscheidung zur Zulassung des RPE65 Gentherapieverfahrens gen Süden abschmierte. Diese intrinsische Schwäche zeigt, dass Zulassungen nicht zwangsläufig immer zur Kursprüngen führen müssen, sondern auch vor dem Hintergrund erreichter Marktbewertungen betrachtet werden müssen. Denn wenn der Markt bereits im Vorfeld die Zulassung eingepreist hat, dann ist die Nachricht selber keine Überraschung mehr. Ganz anders stellt sich dies bei Unternehmen dar, die jahrelang geforscht haben und mit dem Rücken zur Wand stehen und bei denen alles davon abhängt ob die jahrelangen Forschungsarbeiten sich auszahlen und die FDA eine Zulassung erteilt - oder halt nicht.

Erteilt die FDA keine Zulassung dann kann das für solche Unternehmen ein Disaster darstellen. Nachbörslich trifft es heute die Aktie von Lipocine Inc. (LPCN). Denn das Panel hat mit nur 6 Stimmen und 13 Gegenstimmen gegen eine Zulassung des vom Unternehmen entwickelten Medikamentes gestimmt.

Die Aktie von LPCN fällt nachbörslich bereits um mehr als 50 Prozent in die Tiefe und beschert den Aktionären herbe Verluste.  Vermutlich gibt es in der von der Industrie gesponsorten FDA zu viele Vertreter, welche Konkurrenz für ihre Auftraggeber nicht dulden. FDA Entscheidungen sind nunmal halt gerne auch Industrieentscheidungen. Denn die FDA ist keine staatliche Behörde, sondern von der Pharmaindustrie finanziert - und die bestimmt letzten Endes was sein darf und was nicht.



RISIKOHINWEIS UND HAFTUNGSAUSSCHLUSS


Die Angaben dienen nur zu Informationszwecken. Indirekte sowie direkte Regressinanspruchnahme und Gewährleistung werden kategorisch     ausgeschlossen. Insbesondere gilt dies für die bereitgestellten Handelsanregungen. So stellen diese in keiner Weise einen Aufruf zur individuellen oder allgemeinen Nachbildung, auch nicht stillschweigend, dar. Handelsanregungen oder anderweitige Informationen stellen keine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder derivativen Finanzprodukten dar. Eine Haftung für mittelbare und unmittelbare Folgen der veröffentlichten Inhalte ist somit ausgeschlossen. Die Redaktion bezieht Informationen aus Quellen, die sie als vertrauenswürdig erachtet. Eine Gewähr hinsichtlich Qualität und Wahrheitsgehalt dieser Informationen muss dennoch kategorisch ausgeschlossen werden. Leser, die aufgrund der veröffentlichten Inhalte Anlageentscheidungen treffen bzw. Transaktionen durchführen, handeln vollständig auf eigene Gefahr. Die Informationen begründen somit keinerlei Haftungsobligo. Insbesondere weisen wir hierbei auf die bei Geschäften mit Optionsscheinen, Derivaten und derivativen Finanzinstrumenten besonders hohen Risiken hin. Der Handel mit Optionsscheinen bzw. Derivaten ist ein Börsentermingeschäft. Den erheblichen Chancen stehen entsprechende Risiken bis hin zum Totalverlust gegenüber. Nur wer gem. § 53 Abs. 2 BörsenG die bei Banken   und Sparkassen ausliegende Broschüre "Basisinformationen über  Börsentermingeschäfte" und das Formular "Verlustrisiken bei Börsentermingeschäften" gelesen und verstanden hat, darf am Handel mit Optionsscheinen teilnehmen. Indextrader24.com weist darauf hin, dass es den Handel mit Optionsscheinen oder anderen derivativen Instrumenten ausser zu Absicherungsgeschäften ausdrücklich ablehnt, da mit solchen Instrumenten das Risiko des Totalverlustes des Vermögens verbunden ist.

WICHTIGER HINWEIS:
Erklärung nach § 34b Abs. 1 des Wertpapierhandelsgesetzes
Der Betreiber dieser Internetpräsenz erklärt, dass er bzw. sein Arbeitgeber oder eine mit ihm oder seinem Arbeitgeber verbundene Person möglicherweise im Besitz von Finanzinstrumenten ist, auf die sich die Analysen oder Beiträge auf den Seiten von www.indextrader24.com beziehen, bzw. in den letzten 12 Monaten an der Emission des analysierten Finanzinstruments beteiligt war. Hierdurch besteht die Möglichkeit eines Interessenkonfliktes.

Alle Analysen und Beiträge sowie die mit den verfügbaren Darstellungs- und Analysewerkzeugen erstellten und angezeigten Ergebnisse dienen ausschließlich zur Information und stellen keine Anlageberatung oder sonstige Empfehlung dar. Beachten Sie die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB`s). Für Vermögensschäden wird ausdrücklich keine Haftung übernommen.


Alle Rechte vorbehalten.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen