Montag, 4. Januar 2016

Böse Überraschung...

Liebe Leserin, lieber Leser,

mit einem seltnen Paukenschlag starten die Märkte ins neue Jahr. Der DAX eröffnet das neue Jahr bei 10484 Indexpunkten, nachdem er am 30.12.2015 noch bei 10747 Punkten aus dem Handel ging. Das Tagestief im DAX lag bei 10248 Indexpunkten. Schlusskurs heute wahrscheinlich bei 10282 Indexpunkten. Fast 5 Prozent rauscht der deutsche Aktienindex in die Tiefe. Der Geomagnetische Sturm zum Jahreswechsel hat damit volle Arbeit geleistet.  Offizieller Grund für die Kursschwäche ist China - denn dort crashte wohl in der Nacht die Börse, nach dem die chinesische Zentralbank den Yuan erneut gegen den Dollar abgeschwächt hat. Erinnerungen an den August des letzten Jahres werden wach. Der Crash in China war so stark, dass nach einem Minus von 7 Prozent der Handel vorzeitig heute morgen offenbar beendet wurde. Im DAX liegt ein falling window pattern vor. Die Gann Quartalsregel ist weder auf der Oberseite, noch auf der Unterseite erfüllt worden, womit zunächst eine neutrale Haltung gerechtfertigt erscheint, da bei einem falling window in den kommenden Tagen oder Wochen mit einem close des Gaps bei 10747 Indexpunkten gerechnet werden muss. Gleichwohl kann dies auch erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen.

Ich muss mir erst ein Bild von der neuen veränderten Ausgangslage machen. Dazu sind eine ganze Reihe an Rechenoperationen notwendig. Ohne Zweifel liegt mit dem äusserst schwachen Jahresauftakt beim DAX eine Indikation vor, die nachhaltige Kursanstiege im Jahresverlauf im Hinblick auf ihre "Haltbarkeit" in Frage stellen wird. Zudem ist mit dem äusserst schwachen Jahresauftakt ein Hinweis nun am Markt, dass die Eintrittswahrscheinlichkeit für ein schwaches Börsenjahr 2016, das an dieser Stelle vor 2 Wochen mit rund 44 Prozent beziffert wurde, angestiegen ist. 

Die Turbulenzen an den Devisenmärkten sind enorm. Es wurde an dieser Stelle schon eimmal des öfteren dargestellt, dass eine Festschreibung der Devisenkurse ein zentrales Element der Stabilisierung der Märkte darstellt, was aber bislang nicht in Form eines zweiten Bretton Woods Abkommen der Fall ist.

Öl und Erdgas starten deutlich erhohlt ins neue Jahr. Auch Gold eröffnet das neue Jahr höher, als das alte geendet hat. Silber zeigt sich ebenfalls, wie die anderen Rohstoffe von seiner freundlichen Seite. Diese freundliche Eröffnung zum Jahresanfang bei den Edelmetallen, wie auch den Rohstoffen, Öl und Gas liefert einen Hinweis, dass diese in 2016 besser als der Gesamtmarkt am Ende laufen können, während das Momentum am Aktienmarkt nachzulassen scheint, verbessert sich dieses bei den Rohstoffmärkten.

Der Bund Future startet im Endloskontrakt mit  158.39 Euro ins neue Jahr - und bildet somit auf Jahresbasis bereits zum Auftakt ein Breakaway Gap aus, das spiegelbildlich zum DAX für steigende Notierungen im Jahresverlauf steht. Allerdings ist ein Schluss des GAP´s zum Vorjahresschluss bei 158 Euro ebenfalls mit Blick auf das Rising Window Pattern zu diskutieren. Der Bund Future mach damit den Eindruck als wolle er tatsächlich in diesem Jahr das Szenario negative Zinsen in Deutschland ernsthaft durchspielen. Interessante Konstellation, die die Frage aufkommen lässt ob dieses Jahr im Bund Future der finale Anstieg erfolgen wird.

Der Euro säuft hingegen gegen den US-Dollar ab und unter den Support bei 1.08 EUR/USD. Das ist Euro negativ gegenwärtig zu werten. 

Die heutige Bewegung in den Märkten ist zudem ein Hinweis, dass China und dessen Volkswirtschaft und Aktienmärkte in 2016 ein bestimmendes Thema sein werden. Es wird ein volatiles Jahr werden - darauf sollten die Anleger sich schon einmal einstimmen. Zentrale Unterstützung für eine Fortsetzung des Anstieges aus 2009 wird die sicherlich vielbeachtete 9300´er unbestätigte Unterstützung sein. Auf der Oberseite wird ein Kaufsignal über dem Monatshoch von 12/2015 generiert. Dieses Kaufsignal wäre Trigger für weiteres Anschlusspotential bis zum Vorjahreshoch im DAX.

Der Markt wird nach diesem Abverkauf zum Jahresstart sich neu definieren und einpendeln müssen. Die Risiken auf Jahressicht haben zweifelsohne für die Standardaktien zugenommen - das Chance Profil für Rohstoffwerte und Rohstoffe hingegen hat sich tendenziell verbessert. Die weitere Entwicklung muss man abwarten.

Viele Grüße.

Cord Uebermuth.





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