Nach dem Notdienst am Wochenende, hat es mich nun auch erwischt. Ein viraler Infekt weckt dabei Erinnerungen an MERS-Co-Virus und andere Pandemie-Erreger, die durch die Welt schwirren und deren Eintrag dank Fliegerei in aller Welt jederzeit aus jeder Ecke des Planeten auch bei uns möglich ist.
Düsseldorf ist hierbei infektionsepidemiologisch einer der Haupteinfallsorte für pandemische Erreger aus dem mittleren Osten und aus Asien, was Folge seiner Anbindung an die internationalen Flughäfen und Drehkreuze ist. Jedes Wochenende stürmen zahllose Patienten - viele davon mit Migrationshintergrund - die medizinische Notaufnahme. Es wird gehustet, gefiebert und nach medizinischer Hilfe gesucht. Ob und wer davon möglicherweise mal eines Tages ein H5N1-Virus oder ein MERS-Co-Virus einträgt - ist vollkommen unklar - zumal die Grippe grassiert.
In meinem Fall dürfte es sich lediglich um eine passagere Erkältung handeln. Bettruhe, frische Luft und die üblichen Hausmittel, sollten helfen, schnell wieder auf die Beine zu kommen. Gleichwohl ist man erst einmal platt. Doch im Gegensatz zu einer einfachen Erkältung, gestaltet sich die Behandung von MERS-Co-Virus Patienten leider nicht so einfach, was zu einer ausgesprochen hohen Sterblichkeit führt. Auch in Sachen Vogelgrippe und Ebola ist eine nachhaltige Entspannung oder Entwarnung nicht möglich. Denn die Erkrankungen schwelen weiter endemisch in China und Teilen Afrikas. Aus der endemischen Hintergrundaktivität dieser Erkrankungsbilder kann im Grunde jederzeit eine Pandemie entstehen. Die Lage wird von mir regelmässig beobachtet. Hier kann mit Blick auf ein mögliches neues pandemisches Großschadensereignis nach wie vor keine Entwarnung gegeben werden. H7N9, H5N1 und andere Kombinationen machen nicht nur im asiatischen Raum Probleme, sondern forderten jüngst wieder in Todesopfer in Ägypten. Dort scheinen sich 70 Prozent der betroffenen durch Kontakt zu Geflügel anzustecken. Dies heisst aber im Umkehrschluss auch, dass rund 30 Prozent eben nicht durch den Kontakt zu Geflügel sich das Virus einfangen. Hier besteht angesichts einer Case Fatality Rate von 34 Prozent weiter dringend Abklärungsbedarf.
Wie dem auch - den Lauf der Dinge können wir kaum ändern - und Seuchen werden die Menschheit weiter begleiten - und auch in Zukunft Millionen von Opfern einfordern. Die größte Seuche der Menschheit aber ist und bleibt der Hunger. Diesem fallen jeden Tag mehr als 20000 Menschen zum Opfern. Was für eine Schande für die Menschheit...
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