Wer sich mit der Frage beschäftigt, was ein negativer Zins eigentlich bedeutet, der kommt unweigerlich zu dem Schluss, dass negative Zinsen im Widerspruch zur Realität stehen. Denn ein negativer Zins sagt nichts anderes, als dass die Menschen glauben, dass die Zukunft sicherer sei, als die Gegenwart. Andernfalls würden sie keinen negativen Zins bezahlen.
Damit kann festgestellt werden, dass die Zentralbanken unter massiven Realitätsverlust leiden. Denn die Lebenswirklichkeit sagt, dass die Zukunft niemals sicher ist - und das nur die Gegenwart sicher ist.
Je unsicherer die Zukunft umso höher fällt der Zins aus. Dies ist ein natürliches Marktgesetz. Ein negativer Zins widerspricht jedweder Logik. Denn er besagt nichts anderes, als das gewisse Kreise meinen, dass die Zukunft sicherer sei, als die Gegenwart, was sie von Natur aus schon nicht sein kann. Insofern ist ein negativer Zins stets im Widerspruch zur Lebenswirklichkeit. Ja es mutet schon geradezu paradox an, wenn einige meinen dass die Zukunft sicher sei. Nur eins ist sicher im Leben, dass die Zukunft unsicher ist, ansonsten gäbe es keine Versicherungen. Es sind daher auch die Versicherungen, die im besonderen unter diesem der Lebenswirklichkeit diametral entgegenstehenden Prozess des Realitätsverlustes der Zentralbanker besonders leiden.
Normalerweise würde angesichts der unglaublichen Dimensionen, welche die globale Finanzmarktkrise angenommen hat, nicht ein negativer Zins gerechtfertigt sein, sondern extrem hohe Zinsen, die natürlich zu einer noch unsichereren Zukunft führen würden, da die Spirale der Staatsbankrotte sofort losgetreten würde.
Nun meinen die Zentralbanken in aller Welt, sie stünden über Gott und der Schöpfung. Dies tun sie aber nicht. Und es ist somit nur eine Frage der Zeit bis diese Scheinwelt einer Zukunft, die vermeintlich sicherer sein soll, als die Gegenwart, wie ein Kartenhaus in sich zusammenbricht. Dies wird aber die Zentralbanken nicht daran hindern die Massen immer mehr in wertlose Staatsanleihen zu locken und diesen die wertlosen Zahlungsversprechen aufs Auge zu drücken. Ich gehe davon aus, dass diese absurde Exazerbation - dieser kommende Marktexzess - enorme Ausmasse annehmen kann mit negativen Zinsen von bis zu -20 Prozent. Eine derart irrationale Phase, in die wir nun eintreten, wird ihres gleichen in der Geschichte suchen. Schlimm wird allerdings das Ende werden, wenn die Lebenswirklichkeit wieder den normalen Zustand hertellt - jenen Zustand der besagt, dass nur die Gegenwart sicher ist - und die Zukunft unbestimmt.
In diese natürliche Lebenswirklichkeit passt kein negativer Zins - daher sind auch alle Rettungsmassnahmen über kurz oder lang zum scheitern verurteilt. Je länger dieser Prozess der Perversion der Lebenswirklichkeit noch anhält - umso desaströser wird der aus ihr erwachsene Prozess der späteren Unsicherheit der Zukunft. Kurzum - je extreme die Negativzinsphase werden wird, umso brutaler wird das spätere Erwachen der Massen aus diesem Scheintraum und dieser scheinbar sicher geglaubten Zukunft, die niemals sicherer sein kann, als die Gegenwart.
Für viele Menschen wird daraus eine noch größerer Verunsicherung resultieren, als wenn mann die normalen Marktkräfte von vornherein hätte wirken lassen. Die Zentralbanken erreichen somit langfristig mit ihrer Negativzinspolitik nicht eine sichere Zukunft, sondern bewirken am Ende einen förmlichen Schock der mit umso größerer Verunischerung der Menschen einhergehen wird. Dieser Schock wird alle die meinen, dass die Zukunft sicherer sei, als die Gegenwart, aufs härteste treffen.
Die Erkenntnis, dass die Lebenswirklichkeit mit Blick auf eine unsicherer Zukunft sich durch negative Zinsen aushebeln lassen würde, zeigt nur dass inzwischen vielerorten ein Realtitätsverlust eingetreten ist.
Merken sie sich daher vor allem eines - die Zukunft ist niemals sicher - zumindest niemals sicherer als die Gegenwart. Negative Zinsen stehen somit im Widerspruch zum wirklichen Leben und können nur in einer von der Realität abgekoppelten virtuellen Welt aus Derivaten und anderem Dreck der Finanzindustrie existieren.
Und noch etwas ist wichtig festzuhalten. Negative Zinsen bedeuten auch eine Erosion des Sparverhaltens der Menschen. Wenn negative Zinsen eingeführt werden, dann geht das Sparverhalten den Bach runter - und damit erodiert die grundlegende Kapitalbasis allen Wohlstandes. Denn wer nicht mehr spart, der wird auch Kapitalgesellschaften und Fonds, seine Ersparnisse nicht mehr zu Verfügung stellen - ja womöglich wird er sich stattdessen bis über beide Ohren verschulden - was den Kapitalentzug am Ende noch verstärken wird - sprich zur Vernichtung der Einlagen führt und somit den Kapitalmärkten die Grundlage entzieht. Denn wenn wegen negativer Zinsen nicht mehr gespart wird, dann wird Eigentum vernichtet und das Fundament für nachhaltiges Wachstum dem Markt entzogen.
Negative Zinsen sind somit nichts anderes als eine Vernichtung an Kapital - und zwar in weitaus größerem Ausmass, als die meisten sich vorstellen können. Wenn niemand mehr wegen negativer Zinsen bereit ist einen Kapitalgrundstock zu bilden, dann kollabiert das System automatisch über kurz oder lang. Erst recht, wenn die Masse es vorzieht, statt zu sparen ihren Kapitalgrundstock auf den Kopf zu hauen.
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