Mittwoch, 20. Januar 2016

EZB - Sekt oder Selters?

Morgen ist EZB Zinsentscheid. Heute hatte die Bank of Canada entschieden ihren Leitzins nicht zu senken. Ob dies der kanadischen Abwertungsproblematik nützen wird?

Denn bei Währungsverlusten von rund 13 Prozent in nur 7 Wochen helfen auch Zinsätze von 0.25 oder 0.50 Prozent herzlich wenig um die Anleger im Kanada Dollar zu halten.Somit bleibt abzuwarten ob das Tageskerzenmuster sich durchsetzen kann - oder Draghi morgen erneut einen Shortsueeze auslösen wird. Eines haben die Bären heute aber geschafft. Einen ersten Achtungserfolg zu Gunsten des Kanada Dollars. Gut möglich, dass wir nun einen bounce von einigen Tagen Dauer erleben werden. In dem Fall wäre im DAX heute bei 9251 Indexpunkten (erinnern sie sich noch an das hier vorgestellte Kursziel bei 9248 Pnnkten? ein Welle 3 Impuls finalisiert worden, ggf. aber auch nur eine übrschiessende B-Welle einer komplexen Welle 2 Formation. Egal welches Szenario man favorisiert. Die Bären fanden heute im Tagesverlauf keine Anschlussverkäufe. Nun sind die Bullen am Zuge. Sollten diese es schaffen den DAX über das gestrige Tageshoch zu hieven, dann wäre ein Anstieg im Form einer Welle C denkbar. Stichwort komplexe Welle 2 Ausbildung vor Beginn einer späteren Welle 3 Down, welche den Unterstützungsbereich zwischen 9000 (Psychomarke) und 9251 Indexpunkten aufhebelt. Also dürften die Bären erst einmal durchatmen, nach dem sie die ersten Handelstage des Jahres bereits volle Arbeit geleistet haben. 

Dabei kann eine weitere Dollarabwertung den Märkten zu Gute kommen, da sich der Ölpreis zumindest kurzfristig erholen könnte. Solange dieser aber unterhalb von 30 USD per Tagesschlusskurs bleibt, ist ein stärkerer Anstieg im kurzfristigen Zeitfenster eher schwierig und steinig. Gleichwohl könnte ausgehend heute von 27.10 USD je Barrel Brent sich kurzfristig ein Doppelboden ausgebildet haben, der einen Bounce von einigen Dollar zu lassen könnte.

Im Falle eines Dollarcrashes beispielsweise wegen einer Yuan Abwertung wären sogar ein grundlegender massiver Biaswechsel im Öl denkbar zu Gunsten der Bullen. Auch hier schwelt China weiter latent im Hintergrund. Denn solange China den Yuan nicht abwertet, dürfte der Dollar weiter unter Druck bleiben. Ob die EZB dagegen halten wird um den Dollar zu stützen bleibt abzuwarten. Ein Anstieg des Euros gegen den US-Dollar auf 1.11-1.12 EUR/USD ist durchaus denkbar und wahrscheinlich. Sollte der Euro stärker steigen gegen den US-Dollar, dann  muss einiges aus Sicht der Leerverkäufer umgestellt werden. Auch hier bleibt China die grosse Unbekannte. Denn wenn in China ein Sack Reis umfällt, dann kann es ganz schnell für den Dollar brenzelig werden.

Das Problem ist dabei weiterhin die Dollarblase. Die Marktteilnehmer dürften morgen von der EZB eine Ausweitung des Anleihekaufprogramms erwarten. Bleibt diese aus, dann könnte der DAX auch wieder in die Tiefe rauschen. Kommt eine Ausweitung des Anleihekaufprogrammes, dann dürfte der Markt dies honorieren. In diesem Fall wäre der Euroabverkauf von heute ein Kaufgelegenheit ehe die Bären ausgehebelt werden.

Rein Formal darf der Euro gegen den US-Dollar dabei bis 1.1784 EUR/USD steigen. Wobei die 1.17 EUR/USD eine Psychobarriere darstellen, an der der Euro bereits zweimmal gescheitert ist. Ein Bruch dieser Marke würde für einen weiteren Anstieg des Euros im Jahresverlauf bis auf 1.27 EUR/USD und später auch 1.35 EUR/USD hinweisen. Unterhalb des Vorjahrestief wäre hingegen ein Zielbereich bei rund 0.95 EUR/USD zu favorisieren.

Der Euro kann also entweder einen grundlegenden Biaswechsel erfahren oder es gibt einen dead cat bounce. Im letzteren Fall würde ein Anstieg im EUR/USD bis rund 1.17 EUR/USD erfolgen ehe dann der Euro ein letztes mal auf Talfahrt geht.

Im Falle einer Abwertng des Yuan nach Schweizer Vorbild - stünde sicherlich die Gap close Variante im EUR/USD bei 1.32-1.33 EUR/USD auf der Agenda. was automatisch zu einer Kaskade an Kaufsignalen im Euro führen würde.

Man darf gespannt sein, ob die EZB ihre Ankaufprogramme zu Lasten der Bürger ausweitet, nachdem bereits die BOJ und die Bank of Canada lockerungspolitischen weiteren Massnahmen eine Absage erteilt haben.

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