Donnerstag, 28. September 2017

Ein Staat im Zerfallsmodus - über Nazijargon und Bodensatzpolemik...

Der Untermensch war im Faschismus Teil der täglichen Denunzierung von Teilen der Bevölkerung im Land, was später im Holocaust gipfelte. Wer anderen eins auf die Zitat "Fresse hauen" will, wie es die designierte zukünftige Parteivorsitzende Andrea Nahlens von der SPD gestern formuliert hat, bedient sich genau dieser faschistoiden Sprachgewalt, selbst wenn er sich hinterher hinstellt und behauptet dies sei alles nur ein Scherz gewesen, was wenig glaubhaft und erst recht nicht überzeugend klingt im Hinblick auf die Gesinnung der SPD Oberen, welche die Partei trotz Ankündigung einer durchgreifenden Erneuerung bis heute nicht ausgetauscht hat.

Kurzum - die SPD bleibt mit Andrea Nahles eine Partei, die sich weder dem gesellschaftlichen Anstand verpflichtet fühlt, noch sich einer Sprachkultur bedient, die dem Wesen eines "anständigen" Staates gerecht wird. Es ist symptomatisch für den Zustand und den Zerfallsprozess der SPD, dass sie selbst nach Ankündigung in die Opposition zu gehen, weiterhin in ihren alten Verhaltensmustern mit ihren - sagen wir es mal vorsichtig - ach so begabten Führungsorganen verharrt, wie bisher. Die vermeintliche Erneuerung der einstigen Volkspartei ist de facto eine Mogelpackung und eine Fortsetzung des Status quo ante - nur diesmal als "Oppositionspartei" mit denselben Systemlingen, für die stellvertretend eine Andrea Nahles steht. Wie tief die SPD gesunken ist, wird auch an deren Führungspersonal deutlich. Eine Partei, die scheinbar nichts mehr zu bieten hat, als drittklassigen Politik und erst Recht keine Lösungen.

Die Äußerungen von Nahles gebenüber den Kritikern ihrer verfehlten Sozialpolitik und ihren fortlaufenden Entgleisungen fügen sich jedoch nahtlos in das Bild eines Staatsapparates ein, der inzwischen die fortgesetzte Demütigung von Teilen des Souveräns als alternativlos meint propagieren und praktizieren zu müssen, in dem dieser in Form von Herrn Kretschmann einen nicht unerheblichen Teil derer welche den politischen Gegner der Kartellparteien gewählt haben als - Zitat - "Bodensatz" bezeichnet haben.

Auch hier findet sich in solchen Aussagen fehlender Respekt und fehlende Achtsamkeit jenen gegenüber wieder, die den kritischen Diskurs mit der illegalen Migrationspolitik und deren Folgen für den Rechtsstaat und die innere Sicherheit, aber auch die ökonomischen und fiskalischen Folgen und die daraus sich ergebenden krisenhaften Entwicklungen auf der langen Zeitachse, suchen.

Es muss als vollkommen untragbar angesehen werden, dass Profipolitiker, Millionen Menschen im Land öfentlich als "Bodensatz" denunzieren und dabei fortlaufend gegen geltende Gesetze des Rechtsstaates verstoßen ohne dafür zur Rechenschaft gezogen zu werden.

In Anbetracht der Geschichte Deutschlands, wo solche verbalen Entgleisungen auf höchster Ebene des Staatswesens schon einmal im dritten Reich gängige Praxis war, kann man sich nicht des Eindruckes verwehren, dass auch in der Gegenwart auf Grund der fortlaufenden sprachlichen Verfehlungen der politischen Akteure in der Zirkusarena der Show für die Massen, sich erneut faschistoide Strukturen entwickeln, die jedoch im Gegensatz zu den Ereignissen von 1932 und danach links gerichtet sind und scheinbar der Auffassung sind ihre Ideologie - nötigenfalls mit aller Gewalt gegen den Widerstand von nicht unerheblichen Teilen der Bevölkerung durchzusetzen versuchen.

Die Bevölkerung in Deutschland, wie auch in Europa muss sich angsichts solcher Entwicklungen darauf vorbereiten, dass auch in Zukunft massive Übergriffe des Staatsapparates auf große Teile der Gesellschaft erfolgen, die geeignet sind den sozialen Frieden im Land komplett zu zerstören. Wer anderen Menschen in die "Fresse" hauen will und seine Kritiker als "Bodensatz" der Gesellschaft bezeichnet, der tritt auch in der praktischen Amtsführung die Menschenwürde mit Füssen und ist für eine Gesellschaft oder als führender Staatsbeamter gänzlich ungeeignet und untragbar. 

Denn wenn wir etwas aus der Geschichte des dritten Reiches gelernt haben, dann vor allem dass wir jene die Gewalt und Menschenwürde missachten, frühzeitig aus ihren Ämtern entfernen sollten, ehe sie ihre Gesinnung gegen jene uneingeschränkt entfalten können, die ihnen nicht ins Konzept passen.

Die Forderungen nach einem Rücktritt von Kretschmann, dem grünen Ministerpräsident in Baden-Würtemberg sind daher durchaus legitim, da er in seiner Position stets darauf zu achten hat, dass die Menschenwürde aller Personen im Land gewahrt wird, was ebenso die Kritiker seiner Politik ausdrücklich miteinschliesst - egal wie er persönlich über sie denken mag oder zu deren politischen Auffassungen steht. 

Der anständige Staat verdient anständige Führungspersönlichkeiten, die in Wort und Tat Vorbilder für den Souverän sind und nicht sich der sprachlichen Begrifflichkeiten von Personen bedienen, die im Faschismus, den "Untermenschen" erfunden haben. Die Souveränität von handelnden Personen kommt auch und im besonderen in der Ausdrucksweise und der Wortwahl der handelnden Personen zum Ausdruck.

Dies alles ist mitnichten bei vielen Politikern nicht zu finden, egal welcher Partei sie angehören. Der Anstand im Staat geht den Bach runter, wenn unanständige Politiker weiterhin in hohen Positionen des Staatsapparates verbleiben und die Gesellschaft diese Fehlentwicklungen nicht korrigiert.

Deutschland befindet sich somit auch nach der Bundestagswahl in einem fortgesetzten gesellschaftlichen wie auch politischen Zerfallsmoduns, der sich auch in der Ausdrucksweise der politischen Akteure wiederspiegelt. Eine Andrea Nahles oder auch ein Kretschmann sind dabei nur die Spitze eines Eisberges sprachlicher Entgleisungen innerhalb des Staatsapparates, der den Bezug zur Realität im Lande scheinbar gänzlich verloren hat und dazu neigt Gewalt praktizieren zu müssen, wo der Dialog und die kritische Auseinandersetzung mit Inhalten gefordert ist.

Wie ein unanständiger Staat ausssieht, dass konnten die Menschen im dritten Reich bereits erfahren.

Wenn die Gesellschaft nicht aufpasst und Fehlentwicklungen nicht korrigiert, dann könnten Entwicklungen, wie zu Zeiten Adolf Hitlers, eines Tages verstärkter auftreten als vielen lieb ist - dann aber sehr wahrscheinlich als "Antifaschismus" getarnt.

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