Donnerstag, 22. März 2018

Carl Schmitt über das Wesen der Tyrannis...

Carl Schmitt schrieb im Jahre 1950 ein Buch über den Nomos der Erde. Dieses Buch ist eine wahre Fundgrube für eine präzise Formulierung der verschiedenen Zustände einer Gesellschaftsordnung, die einen mehr als angenehmen Gegenpol zu den hohlen Phrasen aus den Kreisen der Politik darstellt.




Besonders lesenswert erscheint mir die Einleitung zum Kaisertum, dem Caesasarismus und der Tyrannis. Bedenkt man das Carl Schmitt die Feststellung bereits 1950 niederschrieb, dann kann man seine Einlassungen zu Krieg und Frieden und den diversen Aspekten eines vermeintlich "gerechten" Krieges als fundiert und hervorragend dargestellt ansehen. Der Feind als Barbar und Verbrecher ist bei der Vorbereitung von Angriffskriegen bereits in der Zeit des spanischen Imperiums als Unmensch diskreditiert worden. Die Steigerung dieser propagandistischen Denunzierung eines vermeintlichen Agressors gipfelte dann im Übermenschen und Untermenschen.

Carl Schmitt stellt teffend zur Tyrannei fest:

"Der Tyrann bleibt freilich auch in der Lehre dieser Zeit ein Feind der Menschheit; und zwar einer Menschheit, die im Imperium und Sacerdotium den Ausdruck ihrer Ordnung und Ortung gefunden hat. 

Der Tyrann ist für die Ordnung des Landes der gemeinsame Feind, so wie der Pirat für die Ordnung der See der Feind des Menschengeschlechtes ist. In derselben Weise, wie in anderen Zeiten, wenn ein Reich des Meeres entsteht, für den Ordnungsbereich der See der Pirat als Feind der Menschheit erscheint, ist der Tyrann, wegen seiner ordnungswidrigen Machtausübung in einem sonst autarken und autonomen Gebilde, sowohl der innere Feind dieses Gebildes wie auch zugleich der Feind des Reiches als der umfassenden Raumordnung. 

Solche universalen und zentralen Feindbegriffe wie Tyrann und Pirat erhalten ihren Sinn aus der konkreten völkerrechtlichen Ordnung eines Reiches heraus und bezeugen dessen Existenz, solange ihnen geschichtliche Wirklichkeit zukommt" 

Übertragen auf die Gegenwart kann in Deutschland im Falle von Merkels Politik der Übergang vom Kanzlertum in den Caesarismus attestiert werden. Im nächsten Schritt wäre in Europa mit Blick auf die sich stets wiederholenden leicht abgewandelten Menchanismen der Menschheitsgeschichte von der Entstehung einer erneuten Tyrannei auszugehen..

Die Beteiligung an illegalen Kriegen, wie der in Syrien oder auch Afghanistan sind Anzeichen für eine beginnende Zeit der Tyrannis in Europa. Auch der fortgesetzte Versuch Russland zu einer Agression zu provozieren, die einen Bellum justum aus der Sicht des Imperiums rechtfertigen würde ist als illegitim anzusehen und weist auf einen Zustand der Tyrannis des Imperium hin.

Vielmehr sollte der Grundsatz gelten, dass der Besitzer von zwei Kühen eine Kuh dem Feind geben sollte. Denn es ist immer noch besser eine Kuh in einem beschwerlichen Frieden zu besitzen, als zwei im Kriege...

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