Heute ist der 74. Jahrestag der Landung der Allierten in der Normandie. Der D-Day der in die Geschichtsbücher eingehen sollte und noch heute für eine der schlimmsten Schlachten steht - ja für ein sprichwörtliches Massaker - und somit zugleich ein Sinnbild der grenzenlosen Barberei darstellt.
La Cambe - ein Mahnmal für Frieden...
Gerne wird am D-Day vergessen, dass abertausende junge deutsche Männer in der Normandie für das damalige faschistische Regime in der Heimat einen mehr als nur sinnlosen und vor allem grausamen Tod starben. Offizielle Fotos von deutschen Kriegsgräberstätten sieht man hierzuland in der Mainstreampresse der Propagandamedien so gut wie nie. Ein Grund mehr daher auf eigene Faust in der Normandie nach den Spuren der deutschen Geschichte und den Verbleib der Opfer auf deutscher Seite zu suchen, für die man offenbar keine Soldatenfriedhöfe errichten wollte die jenen Glanz der Friedhöfe haben, welche direkt an der Ärmelkanalküste für die gefallenen Allierten Opfer errichtet wurden.
Den Opfern des Krieges auf deutscher Seite zu Gedenken ist meines Erachtens ebenso als Mahnung an die Jugend von heute ebenso elementar wie auch wichtig - erst recht vor dem Hintergrund das die heutige Jugend wieder großen Gefallen am virtuellen Morden am heimischen PC gefunden hat.
Ich war in meinem Leben bislang zweimal in der Normandie - einmal am 60. Jahrestag im Jahre 2004 und zuletzt vor drei Jahren in 2015. Im Jahre 2004 preschten wir die Tour nach Omaha Beach an einem Tag durch und brachen dafür am Morgen des D-Days um 4 Uhr auf und erreichten Omaha Beach gegen 11 Uhr am Vormittag bei strahlendem Sonnenschein. Der gesamte Tag ist mir in friedlicher Erinnerung geblieben und wer nicht dort war, wird die durchaus besinnliche Stimmung kaum nachvollziehen können. Auch heute dürften wie damals bei himmeblauen Wetter die Wellen der Ärmelkanals an den feinen Sandstrand sich auslaufen.
Die Vorstellung, dass damals 18 deutsche Soldaten in ihren Bunkern tausende junger Männer mit ein paar MG´s im Auftrag des faschistoiden Größenwahns ihre Regierung erschossen haben und auf der anderen Seite ebenso die Regierungschefs keine Skrupel hatten die eigenen jungen Männer zu tausenden in den Tod zu schicken, bedrückt noch heute - erst recht wenn man bedenkt, dass die Rockefellers , die Morgans und die Banken der Wallstreet sich bei diesem sinnlosen Massenmord und dieser Barberei auch noch gesund gestoßen haben. Schon damals hat die Politik versagt und lieber dem sinnlosen Massenmord gefröhnt als Frieden zu stiften.
Als ich 2015 in die Normandie zurückkehrte besuchten wir nicht nur die gesamten Abschnitte jener Plätze, die am D-Day von Colleville sur Mer bis Omaha Beach unter Beschuss lagen, sondern auch bewusst und gezielt den Soldatenfriedhof der deutschen Gefallenen jungen Männer des zweiten Weltkrieges. Im Gegensatz zu den herausgeputzten Soldatenfriedhöfen der französischen und amerikanischen Gefallenen, die entlang der gesamten Küste leicht aufzufinden sind, ist der Friedhof der toten Deutschen mehr oder weniger im Hinterland versteckt und nur über eine Nebenstraße zu finden, die auch noch nicht einmal besonders gut ausgeschildert ist. Bevor wir dort hinfuhren tischten wir in Vierville sur Mer noch zu Mittag. Da einige Fisch essen wollten kehrten wir in ein kleines Restaurant am Strand ein.
Erst nach der Bestellung entdeckte ich, dass dort offenbar in 2014 auch jener Präsident der USA offenbar gespeist hatte, der in seiner Amtszeit mehr als 26000 Bomben auf die Menschheit abwarf und dafür den Friedensnobelpreis bekommen hatte. Wie dem auch sei, wahrscheinlich war auch dies ein Grund warum die Preise zu gesalzen waren - wobei der Fisch freilich wirklich gut war...
Da Merkel angeblich deutsche Kriegsgräber in der Normandie in 2014 besucht hatte aber am Ende nicht auf einem deutschen Soldatenfriedhof war, sondern einem Friedhof der "Siegermächte", erschien es mir sinnvoll mich zum einzigen mir in der Normandie bekannten deutschen Soldatenfriedhof zu begeben - und dieser lag rund 5 Kilometer hinter der Ärmelkanalküste - abseits aller touristischen Pfade direkt neben einer vielbefahrenen Autobahn, der Rue National 13, bei der ich mich schon fragte, wie dort jemand seine letzte Ruhe finden sollte.
In La Cambe liegen mehr als 21 000 - in Worten: einundzwanzigtausend - tote Deutsche Soldaten, die für eine die Demokratie und die Freiheit der Menschen verachtende Politik des Faschismus ihr Leben gelassen hatten und so um ein erfülltes und glückliches Leben gebracht wurden. Warum Merkel in 2014 nur den Soldatenfriedhof in Ranville mit seinen 300 gefallenen Soldaten besucht hat, aber nicht jenen in La Cambe wo mehr als 12000 tote Deutsche Opfer der Beugung des Rechtes und der sinnlosen Barberei des Krieges wurden, erschliesst sich mir angesichts der enormen Opfer, welche diese jungen Männer in Erfüllung ihrer "Pflichten" gegenüber dem Staatsapparat erbracht haben, bis heute nicht.
Als Deutscher Staatsbürger empfinde ich einen solchen Umgang mit den Opfern des zweiten Weltkriegs auf deutscher Seite als vollkommen unangemessen und gegenüber den tausenden Familien und den Nachfahren dieser Opfer sogar mehr als nur respektlos. Warum also hat Angela Merkel zumindest in 2014 in der Normandie nicht auch in La Cambe einen Kranz für die deutschen Toten des zweiten Weltkrieges niedergelegt, jene Menschen die sinnlos für die damalige politische Eliten ihr Leben gelassen haben und denen man eine Kriegslüge nach der anderen aufgetischt hatte?
Nichts hätte Merkel daran gehindert auch den Toten auf Deutscher Seite abseits des Protokolls der Offiziellen Veranstaltung persönlich als Privatmensch und nicht als Staatschef, den Toten in La Cambe die letzte Ehre zu erweisen.
Der Friedhof in La Cambe hat keine in der Farbe der Unschuld und in Weiss getünchten Kreuze vorzuweisen. Vielmehr sind die meisten Gräber dort mit kleinen in den Boden eingelassenen Grabtafeln versehen. Immer wieder trifft man dabei auf Gräber, wie der Name der Gefallenen unbekannt ist. Manchmal sind auch zwei Gefallene in einem Grab untergebracht.
Die Anlage macht einen gepflegten Eindruck. Doch im Gegensatz zu den Kriegsgräbern der Allierten direkt an der Küste entlang der touristischen Pfade weht hier nicht die Flagge des Heldentums über den zahllosen Gräbern. In La Cambe wehte dafür an dem regnerischen Tag, als ich dort war, nur ein mit Wolken geschwängerter lauer Sommerwind über die kaum zu überblickende große Zahl an Gräbern der sinnlos zu Tode gekommen Deutschen...
Es ist mir vollkommen unverständlich wie eine Kanzlerin angesichts solcher Opfer in den letzten zwei Kriegen des letzten Jahrhunderts dennoch den Einsatz deutscher Bundeswehrsoldaten in illegalen Angriffskriegen unterstützen kann und dabei erneut ihre Respektlosigkeit gegenüber der Menschlichkeit zum Ausdruck bringt.
Die Unterstützung illegaler Angriffskriege ist eine Straftat. Insofern macht sich jeder Deutsche mitschuldig, wenn er Angriffskriege, wie in Syrien, dem Irak oder Afghanistan unterstützt. Merkels Besuche auf Kriegsgräberstätten empfinde ich angesichts ihrer Aktivitäten gegen die Grundfeste des Humanismus als beispiellose Respektlosigkeit gegen über der Geschichte Deutschlands und den Opfern der letzten Weltkriege.
Könnte es also sein, dass Merkel nie in La Cambe auf dem Friedhof der Deutschen Gefallen in der Normandie war, weil es ihr letzten Endes innerlich egal ist, wie viele Deutsche in sinnlosen und illegalen Kriegen zu Tode kommen?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen